Imagination ist die menschliche Fähigkeit, sich etwas vorzustellen. Unsere Gedanken erzeugen innere Bilder, die wir mit allen Sinnen wahrnehmen können. Diese inneren Bilder bestimmen, wie wir unser Leben erleben. Sie beeinflussen unsere Gefühle und diese wiederum beeinflussen unsere inneren Bilder. Bilder sind gleichermaßen wirksam, egal ob es sich um freudvolle Bilder oder um Bilder von Schmerz und Verletzung handelt.
Wir alle haben innere Bilder. Indem wir unseren Fokus auf ein inneres Bild richten, geben wir ihm unsere Energie. Je mehr Energie wir ihm geben, desto intensiver ist das Gefühl, das das innere Bild erzeugt. Dies funktioniert in beide Richtungen. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf negative oder schmerzhafte innere Bilder, entsteht eine Abwärtsspirale – und vice versa.
Idealerweise gewöhnen wir uns daran, auf unsere inneren Bilder zu achten. Sind sie negativ, ersetzen wir sie durch positive. Dies erzeugt auch Distanz zu den Emotionen – wir fühlen, dass wir nicht unsere Emotionen sind. Es verbessert unsere Fähigkeit, mit Schwierigkeiten umzugehen und verhindert, dass wir von ihnen überwältigt werden.
Imagination
Folgende Imagination erlebte ich in der Schreibgruppe, der ich angehöre. Das Thema war: Wenn ich ein Gemälde wäre …
… würde ich gelassen in mir ruhen und Dich einladen, Dich in mir zu verlieren. Ich würde Dir Raum geben, Deinen Träumen zu folgen – es gibt so viel zu träumen.
… würde ich mich freuen, wenn Du, während Du mich betrachtest, mehr über Dich erfährst, bisher Unbekanntes an Dir und mir entdeckst und Dich selbst neu erlebst.
… könntest Du nicht aufhören, mich anzusehen – Du würdest immer wieder zu mir zurückkehren, angezogen von meiner stillen Schönheit und dem Frieden, den Du durch mich in Dir spüren kannst.
… könntest Du Ruhe finden, während ich Dir Einsicht und Inspiration schenke, Dich mit Deiner Seele verbinde, Dich in meine Liebe einhülle.
Nun lade ich Dich ein, Deinen Gedanken freien Lauf zu lassen – „Wenn ich ein Gemälde wäre …“
„Ich habe schreckliche Dinge in meinem Leben durchlebt, von denen einige tatsächlich passiert sind.“ (Mark Twain zugeschrieben)